Kooperation steht nicht nur auf dem Papier

Herdecke.  Das Medien- und Arbeitszentrum der Friedrich-Harkort-Schule hatte im Zuge seiner Kooperation mit der Uni-Bibliothek Bochum internationalen Besuch

Die Kooperation des „Medien- und Arbeitszentrums“, kurz: „m@z“, in der Friedrich-Harkort-Schule (FHS) mit der Bibliothek der Ruhr Universität Bochum wurde vor fast einem Jahr vertraglich vereinbart. So mancher fragt sich vielleicht, welchen Nutzen die Universität davon haben könnte. Am Montag, 23. April, brachte die Direktorin Dr. Erdmute Lapp internationalen Besuch mit in die Schulbibliothek der FHS. Ihre Absicht war es, ihren drei Kolleginnen aus Makedonien und Vietnam zu zeigen, wie eine moderne, für die Nutzer attraktive Schulbibliothek in ehrenamtlichem Engagement geführt werden kann.

Jelena Petrovska leitet die ehemalige Stadtbibliothek von Bitola, die vor kurzem durch die veränderten politischen Verhältnisse im Lande zur Universitätsbibliothek erhoben wurde. Daniela Kjurchievska ist Dozentin an der Universität in Bitola und Mitglied des Bibliotheksbeirates.

Nutzergruppe aufbauen

Dr. Lapp, selbst Slavistin, hat es sich zur Herzenssache gemacht, diese Bibliothek bei der Weiterentwicklung zu unterstützen. Bei einem Besuch ihrer Kolleginnen in Bochum, auf dem ein Konzept für Bitola erstellt werden soll, setzte sie einen Abstecher in das Herdecker „m@z“ mit auf das Programm: „Wenn meine Makedonierinnen sich dadurch inspiriert fühlen, zuhause auch mit Schulbibliotheken zu kooperieren, wären sie einen großen Schritt weiter auf dem Weg zu dem Ziel, eine interessierte Nutzergruppe aufzubauen.“

Wie es der Zufall wollte, brachte Erdmute Lapp gleich noch eine Kollegin aus Vietnam mit, die zur selben Zeit im Rahmen eines universitären Partnerschaftsprogramms in Bochum zu Gast ist. Nguyen Thi Kim Tri leitet die Bibliothek der „Vietnamese-German University“ in Thu Dau Mot City.

Der Besuch einschließlich Nadine Wachnau, der Hauptbezugsperson für unsere Herdecker Nutzer in Bochum, wurde von dem lebendigen Treiben, das in Pausenzeiten im m@z herrscht, empfangen: Es war die zweite große Pause. Nach der Begrüßung durch den Schulleiter Andreas Joksch folgte eine etwa einstündige Führung durch das m@z, bei der sich die Teamerinnen Doris Althaus und Andrea Preuten-Schlüter abwechselten und von Marianne Feldbrügge und Katja Scherer als Dolmetscherinnen unterstützt wurden. Währenddessen lief der normale Betrieb – ein Kurs der Oberstufe war mit Literaturrecherche beschäftigt – weiter. Anschließend wurden bei einem kleinen Imbiss Detailfragen der Besucherinnen geklärt und gemeinsame Erfahrungen ausgetauscht.

Der Besuch zeigte sich sichtlich beeindruckt von den Serviceangeboten die schulischen Aufgaben betreffend ebenso wie das private Leseinteresse. Etwa: die konkrete Einbindung in den schulinternen Lehrplan, was Methoden- und Medienkompetenz betrifft, die individuelle Hilfe bei der Informationsbeschaffung oder „Medienboxen“, die auf Anfrage der Lehrkräfte zusammengestellt werden … an den Wänden wechselnde Ausstellungen zu den unterschiedlichsten Themen und und und …. bis hin zu den hauseigenen, das heißt von einer früheren Schülerin entworfenen Lesezeichen, die auf der Ausleihtheke zum Mitnehmen bereitliegen. Das Medienzentrum als Lebensort für die Mitglieder der Schulgemeinde, getragen und organisiert von einem Team von über 40 Ehrenamtlichen.

@Westfalenpost 27. April 2018